Co – Abhängigkeit

Heute möchte ich über die Seelen sprechen, die in ihrem Leben in einer Co-Abhängigkeit leben, oder leben mussten.

In einer Co-Abhängigkeit mit Alkohol, mit Missbrauch, mit Narzissmus.

Menschen, die vielleicht schon in ihrer Kindheit lernen mussten, „stark“ zu sein.

Menschen, die aufgrund des Verhaltens anderer gelernt haben, zu ordnen, aufzuräumen, zu vertuschen und alles dafür taten, damit eine gewisse Ordnung, eine gewisse Harmonie, eine Gewisse Struktur innerhalb der Familie zu halten.

Seelen, die oft so feinfühlig sind, dass sie sich selbst hintenangestellt haben und bis heute zurücktreten, damit sie innerlich das Gefühl haben, so Harmonie zu erschaffen.

Alkohol ist ein A…..

Ja, das ist er.

Und ich weiß, dass viele Menschen jetzt den Kopf schütteln und an ihr geliebtes Feierabendbier denken, an ihren geliebten Aperol oder das „Weinchen“.

Alkohol ist gesellschaftsfähig und eine „Belohnung“ für viele.

Alkohol lockert, lockert die Zunge, lockert Synapsen, macht lustig und macht so herrlich dusselig.

Und er beruhigt vermeintlich.

Damit lässt es sich gut schlafen – vermeintlich.

Ich erlebe immer wieder, wie präsent Alkohol in den vergangenen Ahnenreihen ist.

Und wie Alkohol und die Abhängigkeit dazu, Familien geprägt und zerstört hat.

Und nur mal so, für unser Verständnis – gerade jetzt – in diesem Augenblick gibt es in Deutschland 1,77 Millionen Männer und Frauen, die ein Problem mit, oder eher gesagt, ohne Alkohol haben. Gerade jetzt überlegen Menschen, wie sie am besten bis zum Mittag durchhalten.

Gerade in den Kriegsjahren war Alkohol ein Thema, welches viele Familien geprägt hat.

Bis heute…

Denn, wie ihr wisst, verlassen Energien ein System nicht, bis wir uns durch die weitergegebenen Blockaden auf den Weg machen und dem ein Ende setzen.

Süchte, Abhängigkeiten, Gewalt und tatsächlich auch Missbrauch – wird in Anteilen weitergegeben. Die Energie, die wir kennen, lebt in uns.

Und wenn wir diese Muster in unserer Familie erlebt haben, haben wir dieses Resonanzfeld, welches uns dann auch diesen Partner anziehen lässt, der ähnliche Themen lebt.

Nicht selten ist es so, dass geschlagene Töchter, Männer anziehen, die ebenfalls in irgendeiner Form gewalttätig sind. Nicht selten ist es so, dass Männer Frauen anziehen, die ihrer Mutterenergie gleichen.

Und nicht selten ist es so, dass wir uns Partner suchen und durch unsere Prägung kaum die wahre Liebe im anderen erkennen oder l(i)eben können, weil wir sie selbst nicht erlebt haben.

Dass wir uns dahingehend immer missverstanden, oder auch abgelehnt fühlen. Nicht wertvoll genug fühlen.

Weil dieser „emotionale Muskel“ nicht trainiert ist.

Aber auch Narzissmus ist für die Familie, für den Partner sehr schwer auszuhalten.

Narzisstische Verhaltensweisen zermürben.

Ein Narzisst macht Menschen, Familienmitglieder, Partner von sich abhängig und zerstört dann durch Abwertung, durch Schuldzuweisungen, durch permanente Manipulation das Selbstbewusstsein seines Umfeldes.

Durch dieses manipulative Verhalten suggeriert ein Narzisst dem Partner oder der Partnerin glaubhaft, dieser sei schuld an den Problemen in der Beziehung.

Oft können Narzissten sich wunderbar ausdrücken und sind zudem beruflich erfolgreich. Sie strahlen eine Stärke aus, die keine Widerrede duldet. Im anderen Extrem verfallen sie in eine „Zerbrechlichkeit“, Kritik können sie kaum aushalten und erschwerend kommt hinzu, dass diese Persönlichkeitsstörung dazu führt, die eigenen Gedanken zu spiegeln und auf andere zu projizieren.

Aus diesem Grund fällt es vielen Betroffenen trotz dieser toxischen Verbindung so schwer, sich zu trennen.

Der Mangel an Empathie und ein großes Maß an Neid fügen sich, zu einem sehr anstrengendem Cocktail zusammen und machen den Umgang in der Familie sehr schwer.

Familienmitgliedern fällt es enorm schwer, sich abzugrenzen. Es fällt ihnen schwer, weil sie nur selten wirklich helfen können, ohne sich selbst zu verletzen.

Dazu kommen die Verhaltensweisen, die sie erlernt haben. Sie gehen den „unteren“ Weg, sie sind bemüht Ruhe zu bewahren, sie schützen, indem sie lächeln, indem sie ihre Gefühle hinten anstellen.

Sie verdrängen, sie bemühen sich gut „genug“ zu sein, sie fließen mit.

Denn schließlich lieben sie diesen Menschen. Denn schließlich ist der Mensch doch nicht immer so.

Kinder, sich streitender Eltern wünschen sich nur eines – dass sich ihre Eltern verstehen und dass sie sie lieb haben…

Partner, Kinder, Eltern, die immer wieder zusehen müssen, wie der andere sich nicht gut behandelt…leiden auch. Sie wünschen sich endlich Frieden.

Heute möchte ich, allen Seelen da draußen sagen, wie großartig ihr das meistert.

Wie großartig ihr seid, wenn ihr euch in diesen Sätzen wiedererkannt habt.

Und ich sehe Euch!

Wenn es jemanden bei euch in der Nähe gibt, der systemisch arbeitet – holt euch Hilfe.

Ihr müsst das nicht alleine schaffen. Löst diese Energie auf – es ist möglich.

Es gibt immer Lösungen. Es gibt immer Menschen, denen Du Dich anvertrauen kannst.

Besuche Selbsthilfegruppen, besuche Gruppen, die sich um Angehörige von Suchtkranken kümmern. Wenn Du eine Wiederholung erkennst, ist es noch nicht zu spät.

Und auch, wenn wir andere nicht „mehr“ retten können – so ist es die eigene seelische Gesundheit, die Hilfe bekommen kann.

Sprich es aus – Du bist nicht allein.